> ELISABETH IST DA!!
>
> Und sie kam am 12.09.2012 zu uns in einer so liebevollen und spirituellen Weise, wie ich es nie
> gedacht hätte, dass eine Geburt so sein könnte. Ich bin immer noch geflasht von dem Erlebnis, so
> als würde ich neben mir stehen und mir ein ganz und gar unwirkliches Märchen anschauen.
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> Für mich war es 8 Schwangerschaftsmonate lang 100% klar, dass ich in einer Klinik in Cusco
> entbinden würde. Mein persönliches Ziel war es, die „wohlgemeinten“ Kaiserschnitt-Angebote
> abzulehnen, die mir bei jeder monatlichen Untersuchung gemacht wurden, und unser Mädchen
> auf jeden Fall natürlich zur Welt zu bringen. Klar, in einer Notfall-Situation hätte ich mich während
> der Geburt sicher mit einem Fingerschnips umstimmen lassen, aber ich wollte einen Kaiserschnitt
> unbedingt vermeiden und habe mich in meinen Träumen immer auf natürlichem Weg gebären
> sehen. Ein kurzer Smalltalk mit einem Bekannten war es, der alles veränderte: Er gab mir die
> Kontaktdaten von Leonie und meinte, dass sie eine einmalige Person sei und mich begeistern
> würde.
>
> Und so war es!! Mein Freund Roberto und ich besuchten Leonie nur einmal vor der Geburt,
> aber die Aura und wissende Ruhe, die von ihr ausging, begeisterte mich restlos. Ich kan nnicht
> beschreiben, was in mir vorging, aber nach diesem Treffen war für mich klar, dass eine Entbindung
> nur bei ihr in Frage kam. Eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin setzten dann nachts
> vom 11. auf den 12.09. die Wehen ein. Weil es meine erste Schwangerschaft war, habe ich dieses
> diffuse Ziehen im Unterbauch zuerst gar nicht richtig deuten können und erst als die Schmerzen
> regelmässig abebbten und wiederkamen, klingelten meine Alarmglocken. Morgens um 7 Uhr
> waren die Schmerzen schon so stark, dass ich Roberto weckte, und ihm sagte, dass wir heute eine
> Familie werden. Das war morgens um 7 Uhr. Um halb 9 riefen wir Leonie an, dass meine Wehen
> begonnen hätten und wir uns im Taxi auf den Weg zu ihr machten. UNGLAUBLICH! Ich hatte
> die Frau erst einmal vorher in meinem Leben gesehen und jetzt vertraute ich ihr vorbehaltlos
> das Leben meines Babys und meins an statt wie geplant in die Klinik zu fahren, wo mich mein
> Gynäkologe empfangen hätte, den ich seit 9 Monaten jeden Monat besucht hatte.
>
> Leonie akzeptierte unsere Entscheidung, zu ihr kommen zu wollen und schenkte uns zum Glück
> ihre Zeit an diesem Tag. Ich weiss nicht, was ich sonst gemacht hätte… Um 12 Uhr kamen wir
> bei Leonie im „Casa Lucero“ an. Ich dachte wehengebeutelt, dass ich nicht mal mehr fähig
> sei, meinen kleinen Finger zu bewegen, geschweige denn aus dem Taxi zu steigen und mich
> auf den Beinen halten zu können! Aber Leonie umarmte mich und fasste mich am Arm – ihr
> eindringliches „Komm-mit-ich-kümmer-mich-um-dich“ Signal, das sie ohne Worte aussendete, lieβ
> bei mir all Dämme brechen und ich fiel ihr stöhnend und mit Tränen in den Augen in die Arme.
>
> Hatte ich zuvor noch Angst gehabt, dass etwas schief gehen könnte, war die nun wie weggeblasen,
> unglaublich, wie eine Person eine solche Aura von Sicherheit und Geborgenheit ausstraheln kann!!
> Ich weiss noch ganz schemenhaft, dass wir auf dem Weg ins Zimmer einmal Halt gemacht haben,
> als eine schlimme Wehe über mich kam, bei der ich mich um Leonies Hals hängte und sie mich wie
> ein Fels in der Brandung hielt. Ein Fels in der Brandung war sie dann auch während der Geburt,
>
> und ich schwöre, dass die Geburt in dem liebevoll eingerichteten Zimmer in Las Chullpas im Sitzen
> auf dem Geburtshocker eine wunderbare Erfahrung war, so wie es in einer Klinik nie hätte sein
> können! Klar war die Geburt mit Schmerzen verbunden, aber die Schmerzen waren positiv und
> produktiv – dank Leonie und ihrem festen Blick in meine Augen und ihr sanftes Lächeln.
>
> Ich fühlte mich so unglaublich sicher mit Roberto, der mich von hinten stützte, und Leonie vor
> mir, deren Worte wie Balsam wirkten, dass es mir fast leicht fiel, nochmal alle inneren Kräfte
> zu sammeln und ganz tief und intensiv nach „unten“ durch die Vagina auszuatmen. Leonie
> wusste genau, auf welche Art sie mich am besten unterstüzte, ohne dass wir darüber vorher
> jemals gesprochen hatten. Sie nervte nicht damit, wie ich zu atmen hätte, sondern bestärkte und
> beruhigte mich mit dunkler, sanfter Stimme nur, streute ab und zu ein Wort ein und atmete mit
> – echte Erleichterung und Beistand! Und sehr professionell behandelte sie meine Schamlippen
> mit Pflanzenbalsam und „entwickelte“ die Nabelschnur von Lieschens Hals, die sich zweifach
> darumgelegt hatte (was ich durch den gynäkologischen Ultraschall schon gewusst hatte, aber wie
> Leonie das alles handhabte, habe ich erst viel später durch Roberto erzählt bekommen). Ich hätte
> es mir nie träumen lassen, aber ich bin nicht gerissen und mein Perineum musste nicht genäht
> werden dank Leonies kundigen Händen!! Noch eines von 1000 kleinen Dingen, für die ich Leonie
> zutiefst dankbar bin, denn ich hatte zur Genüge Horrorgeschichten über das Nähen nach der
> Geburt und Dammrisse oder –schnitte gehört.
>
> Nach 2 heftigen, letzten Presswehen flutschte Elisabeth dann aus mir raus und Leonies Hände
> hieβen sie auf dieser Welt willkommen. Das unglaublichste: Unser neugeborenes Töchterchen hat
> nicht mal geweint – ein kurzes Wimmern und Grunzen und sonst nichts! Ein weiterer Beweis für
> die entspannte Athmosphäre im Raum und das sanfte „Hineintragen“ unserer Elisabeth in diese
> Welt.
>
> Leonie injizierte mir nach der Geburt Oxytocin und hatte wirklich alles unter Kontrolle. Nach
> einem Foto, dass Leonie von uns als frischgebackener Familie gemacht hatte (hätte sie es uns nicht
> angeboten, hätten wir das über die Euphorie, mit der wir unser Töchterchen anschmachteten,
> glatt vergessen!!), drückte Leonie Roberto dann eine Nabelschnur-Schere in die Hand und
> setzte 2 Klemmen. Auch eine Tatsache, die mich begeistert hat: Unser Töchterchen wurde nicht
> sofort industriemäβig abgenabelt, sondern Leonie hat uns die Zeit gegeben, die wir brauchten,
> um Lieschen erstmal emotional zu „begrüβen“ und die ersten Minuten zu genieβen. Erst,
> als die Nabelschnur nicht mehr pulsierte, leitete sie Roberto ruhig und sachlich an, wo er sie
> durchzutrennen hatte. Nach den nötigen Kontrollen (APGAR-Test, Test auf Reflexe, Herz- und
> Atemkontrolle, etc… ) wurde das kleine Würmchen dann warm verpackt und wir kuschelten uns
> ins Bett. Nach 20 Minuten kam Leonie mit einem toll angerichteten Teller zu mir und meinte, ich
> sei doch bestimmt hungrig und ich solle alles aufessen, das gebe mir Kraft zurück. Da bemerkte
> ich, dass ich wirklich einen Bärenhunger hatte und begann zu essen. In Tomaten, Knoblauch und
> Rosmarin angebratene Plazenta, einfach nur lecker!! Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal einen
> Teil meiner Plazenta esse, die mein Baby 9 Monate lang versorgt und am Leben gehalten hat, aber
> es war einfach nur natürlich und fühlte sich richtig gut an.
>
> Vier Tage später, an einem Sonntag, dem 16.09.2012, taten wir dann zum ersten Mal einen Schritt
> aus unserer „Geburtshöhle“ an die frische Luft, an einem sonnigen, warmen Tag in Urubamba.
> Wir beerdigten unter Leonies Anleitung die Plazenta unter einem kleinen Membrillo-Bäumchen ,
> bevor wir uns dann auf den Heimweg nach Cusco machten. Auch ohne die Zeremonie wäre immer
> etwas von uns an diesem Ort zurückgeblieben, nach dieser einmaligen Lebenserfahrung. Aber die
> Zeremonie rundete die wunderschöne Geburt noch ab und machte wirklich alles perfekt! Danke
> Leonie!